Im Rahmen der thematischen Ausstellung Urbanités. Vier Blicke von Malern auf die Stadt (1960-2010) bietet die Fondation Armand Niquille im Herzen der Ausstellung einen dritten öffentlichen Rundtisch an (auf Französisch). Unter dem Titel Aménager la ville. Evolution des pratiques urbanistiques wird sie von drei Spezialisten auf diesem Gebiet geleitet: Ariane Widmer Pham, Stadtplanerin des Kantons […]

Im Rahmen der Ausstellung URBANITÉS organisiert die Fondation Armand Niquille ein Rundtischgespräch (auf Französisch) zum Thema „Représenter la ville , de 1950 à nos jours“ mit folgenden Referenten: Prof. Thomas Hunkeler, Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg, Prof. Marc-Henry Soulet, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Freiburg, und Ivan Mariano, Direktor des Museums […]

Während der letzten Jahre seiner künstlerischen Tätigkeit nimmt der Maler das Motiv des Blumenstrausses wieder auf, indem er diesen in einer Nische platziert und ihn mit Symbolen religiöser Bedeutung umgibt. Seine Frontalansichten der Stadt, Landschaften von einer übersteigerten Geometrie, schliessen implizit seine tiefen Gedanken zum menschlichen Leben mit ein, das geprägt ist von Zweifel und Zerbrechlichkeit, aber auch von Stärke und Vertrauen ins Übernatürliche. Sie sind ein Echo seiner letzten religiösen Kompositionen zum Mysterium der Kirche.

Das Motiv des Engels als Führer des Menschen erscheint. Ebenso versucht der Maler durch die Darstellung der Dreifaltigkeit die Dualität zwischen der Erde und dem Licht, dem Irdischen und dem Göttlichen auszudrücken. Die symbolträchtigen Bilder des historischen Baumes seiner Stadt, der alten Murtenlinde, die an die Schlacht gegen Karl den Kühnen von 1475 erinnert, sind aus dieser Zeit. Von 1979 bis 1988 malt er sie fünf Mal. Für den Künstler ein Symbol der Vergangenheit der Stadt, breitet der Baum als zentrale Figur der Komposition sein Geäst über die ganze Breite der Leinwand aus. Die Allee der Bäume von Breitfeld in Bourguillon auf dem Besitz der de Diesbach weckt ebenfalls seine ganze künstlerische Aufmerksamkeit und wird zu einer Metapher für sein eigenes Schicksal des Ausgegrenzten.

Die Stadtlandschaft stellt nun ein bevorzugtes Thema dar. Vor allem der Winter mit seiner Kargheit, seiner Stille und dem Gefühl der Einsamkeit und der Erwartung, das er mit sich bringt, ist die Jahreszeit, die ein besonderes Echo beim Künstler findet. Er malt auch eine Serie von Blumensträussen, ausgewogene Kompositionen, die seine Suche nach Harmonie offenbaren. Diesen „Werken des Tages“ antworten jene der Nacht. Es sind dies die religiösen Bilder, dominiert von der Figur des gekreuzigten Christus, auf deren Rückseite der Maler dichterische und theologische Überlegungen schreibt.

Die ersten grossen Ansichten von Freiburg entstehen. Sie vereinen Elemente der Natur mit geometrisierten Konstruktionen, oft dominiert durch die vertikale Silhouette des Turms der Kathedrale. Auch der menschlichen Figur gilt das Interesse des Malers. Porträts von lokalen Persönlichkeiten und Selbstporträts wechseln sich ab mit stilisierten Nacktbildern, manchmal theatralisch oder mythologisch in Szene gesetzt.

In den Landschaften, den Stadtansichten, den Stillleben und den religiösen oder symbolischen Motiven werden die Kompositionen immer strukturierter. Sie weisen voraus auf die folgenden Werke, die klar durch ein Zentrum und ein Netz orthogonaler Linien gekennzeichnet sind. Während dieser Jahre gestaltet der Maler auch den Kreuzweg der Christ-König-Kirche in Freiburg. 14 Bilder auf goldenem Grund sind, wie eine Abfolge von Ikonen, in die Betonmauer der Kirche eingefügt.

Die Schrecken des Krieges lassen den Künstler nicht unberührt. Durch das Motiv des gekreuzigten Christus scheint er in gleichem Masse die Gewaltsamkeit des Konflikts wie seine religiösen Zweifel an der Erlösung ausdrücken zu wollen. Seine langgezogenen Figuren, durch einen kräftigen Rand gekennzeichnet, werden charakteristisch für seine Formensprache.

Es sind die Ansichten der Umgebung, in denen der Maler die Motive der Bilder seiner Jugend findet, beispielsweise Felder, Baumgruppen, die Winkel des Burgquartiers und der Unterstadt von Freiburg. Er malt auch seine ersten Stillleben und einige Werke symbolischer Bedeutung.

Die erweiterte Suche erlaubt es, ein Werk durch die Eingrenzung des Motivs, der Technik, des Entstehungsdatums oder mittels eines Stichwortes zu suchen.

Armand Niquille wird am 30. März 1912 in Freiburg geboren. Er ist der Sohn von Césarine Niquille, geborene Barbey, die seit 1908 mit Auguste Niquille – zuerst Bäcker und dann Angestellter der Verkehrsbetriebe Freiburg – verheiratet ist. Das Geheimnis seiner Herkunft als aussereheliches Kind und die damit verbundene innere Ungewissheit sollten prägend sein für Niquilles künstlerisches Werk.

Entdecken Sie alle Publikationen zu Armand Niquille und seinen Werken. Einige können online bestellt werden.

Eine Auswahl an fotografischen Dokumenten, die Niquille zu verschiedenen Zeiten seines Lebens sowie Ansichten seines Ateliers zeigen.

Armand Niquille, seine Kunst und sein Blick auf das Leben sind die Themen der Filme, die 1968, 1970 und 1992 entstanden. Sie können direkt auf dieser Seite abgerufen werden.

Zahlreiche Presseartikel handeln vom Werk Armand Niquilles. Mit ihren Schilderungen von Ausstellungen und Veranstaltungen zeugen sie von der lebendigen Präsenz des Freiburger Künstlers in der Westschweizer Künstlerszene.